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Organisation baukastenbasierter Konfigurationsprozesse

Ziel einer Änderung der Arbeitsorganisation vom sequenziellen hin zum parallelen, baukastenbasierten Prozess ist es unter anderem, den auftragsspezifischen Aufwand zu minimieren. Dies wird durch die systematische Trennung der Konstruktionsaufgabe in die Tätigkeiten Entwicklung und Projektierung erreicht, wie die folgende Abbildung verdeutlicht. Dadurch ist es möglich, Aufwände, die heute in Projekten anfallen, schrittweise und systematisch in die projektneutrale Entwicklung von Standards und Baukästen zu verlagern.

Erforderlich ist eine Organisation des Konfigurierens, die zwischen projektspezifischen und projektneutralen Tätigkeiten unterscheidet:

Die Arbeitsorganisation muss komponentenorientiert sein: Engineeringtätigkeiten werden in die Entwicklung wiederverwendbarer Komponenten und in die Konfigurierung von Maschinen und Anlagen mit Hilfe wiederverwendbarer Komponenten gegliedert. Ergebnis der Konfigurierung sind Projekte.

Während die Projektierung ausschließlich projektspezifisch erfolgt, findet die Entwicklung sowohl projektneutral als auch projektspezifisch statt. Die Entwicklung von Komponenten, die für den Einsatz in unterschiedlichen Projekten geeignet sind, ist projektneutral und führt zu Standardlösungen. Die Entwicklung von Sonderlösungen ist eine Tätigkeit, die wie die Projektierung spezifisch im Rahmen eines Projektes erfolgt. Sonderlösungen werden ebenfalls als gekapselte Komponenten entwickelt und neben Standardlösungen für die Projektierung von Maschinen und Anlagen verwendet.

Projektspezifische Konfigurationen ermöglichen die Generierung von Projektunterlagen (Stromlaufpläne, SPS-Programme, Kundendokumentationen etc.).

Damit die Generierung möglich wird, müssen Komponenten, aus denen Projektunterlagen konfiguriert werden, nach vorgegebenen Standards und Regeln entwickelt werden. Sie werden unter dem Begriff firmenspezifische Baukastensystematik zusammengefasst. Sie gibt Begrifflichkeiten und Programmierrichtlinien vor, definiert Bussysteme für die Software, die Hardware und die Mechanik etc. Dadurch sollten die folgenden Ziele erreicht werden:

Die Anpassung und Weiterentwicklung der Baukastensystematik sowie die Erstellung von Generatoren gehört zur Aufgabe der Automatisierung der Konfiguration. Mit dieser Aufgabe wird das Ziel verfolgt, manuelle Tätigkeiten, insbesondere die von Projekteuren, zu erleichtern bzw. vollständig zu automatisieren. Ein weiteres Beispiel ist die Festlegung von Berechnungsformeln, wie sie häufig für Auslegungen in der Elektrokonstruktion angewendet werden.

Eine Verlagerung der heutigen, vorwiegend projektspezifischen Wertschöpfung hin zu projektneutralen Tätigkeiten führt neben Kosteneinsparungen zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung. Zum einen dadurch, dass Komponenten wiederverwendet und schrittweise verbessert werden, und zum anderen durch die Automatisierung von Tätigkeiten: Standards und Regeln, die einmal formal in einem Projektierungswerkzeug abgebildet sind, werden von allen Beteiligten automatisch eingehalten.