Eine SPS-Adresse setzt sich üblicherweise aus mehreren Adressteilen zusammen. Der Aufbau von SPS-Adressen ist je nach SPS-Typ unterschiedlich. Adressen für digitale und analoge Ein- und Ausgänge sind in vielen Fällen ebenfalls unterschiedlich aufgebaut.
- Adressierung digitaler Ein- und Ausgänge: Bei digitalen Ein- und Ausgängen baut sich die Adresse meist aus einem Buchstaben (für Ein- oder Ausgang), einer Byte-Adresse und einer Bit-Adresse auf. Neben der Bit- und Byte-Adresse gibt es noch höherwertige Adressen, beispielsweise WORD- und DWORD-Adressen (für SPS-Karte, SPS-Baugruppe etc.).
- Adressierung analoger Ein- und Ausgänge: Bei analogen Ein- und Ausgängen werden oft nur die Byte-Adresse und die darüber liegenden Adressteile angegeben und die Bit-Adresse weggelassen. Die Adressierung analoger Ein- und Ausgänge richtet sich nach den Informationseinheiten Byte, Wort oder Doppelwort. Das kann man an einer bestimmten Stelle der Adresse (z.B. der Kennung) oder am Datentyp erkennen. Entsprechend werden die Adressen für analoge Ein- und Ausgänge in 1er, 2er oder 4er Schritten hoch gezählt. Diese können gemischt in einer SPS vorkommen. Sie können abhängig vom Datentyp die Größe des Adressbereichs einstellen. Wenn Sie an einer SPS-Adresse den Datentyp angeben, wird der eingestellte Adressbereich bei der Adressierung automatisch berücksichtigt.
Beim Adressieren beginnt der erste Adressteil (von hinten gesehen) beim Anfangswert und wird solange erhöht, bis der Endwert erreicht ist. Dann wird ein Übertrag für den nächsten Adressteil erzeugt. Beim letzten Adressteil wird der Endwert nicht beachtet, da der Übertrag nicht mehr dargestellt werden kann.
Aufbau der Formatelemente
Jeder Adressteil einer SPS-Adresse wird durch ein Formatelement vom Typ "Zähler" dargestellt. Trennzeichen zwischen den Zählern zeigen die Grenzen der Adressteile an. Bereiche mit fester Stellenzahl innerhalb des Formats der Adresse können auch ohne Trennzeichen hintereinander gesetzt werden.
Sie können die Konfigurationsdaten des SPS-Kastens und die Kanalbezeichnung mit ins Format einbauen. Beim Adressieren wird dann der Vorschlag für die Startadresse entsprechend aufgebaut. Beim Adressieren mehrerer Karten wird der Wert bei jeder neuen Karte aus den Kartendaten ermittelt; bei der Adressierung einer Karte wird ausgehend von der Startadresse fortlaufend weiter gezählt.
Ein Formatelement für einen Zähler ist in der folgenden Form aufgebaut:
[C<Zahlensystem, Anfangswert, Endwert, Anzahl Stellen, Konfigurationswert aus Eigenschaft>]
[C<d,1,127,0,G>].[C<o,0,7,0,O>]
Dabei ist "C" das Symbol für einen Zähler.
Die Byte-Adresse wird nach dem dezimalen Zahlensystem aufgebaut und hat den Startwert "1" und den Endwert "127". Die Anzahl Stellen ist "0" (also nicht eingeschränkt). Als Konfigurationswert ist die Startadresse der SPS-Karte angegeben, d.h., der in der Eigenschaft Startadresse der SPS-Karte eingetragene Wert wird als Startwert bei der Adressierung verwendet.
Die Bit-Adresse wird nach dem oktalen Zahlensystem aufgebaut und hat den Startwert "0" und den Endwert "7". Die Anzahl Stellen ist "0" (also nicht eingeschränkt), und es ist kein Konfigurationswert angegeben (Eintrag "O").
Das Zahlensystem und der Konfigurationswert werden jeweils durch einen Kennbuchstaben angegeben:
Kennbuchstabe für Zahlensystem |
Beispiel |
---|---|
d = dezimal |
0,1,2,3....9, 10,11....19, 20.... |
o = oktal |
0,1,2,3....7, 10,11....17, 20.... |
h = hexadezimal |
0,1,2,3....9, a,b,c,d,e,f, 10,11....19, 1a,1b,1c,1d,1e,1f, 20.... |
Kennbuchstabe für Konfigurationswert |
Eigenschaft |
---|---|
O |
Kein Konfigurationswert |
N |
Stationsname |
R |
SPS-Karte steckt auf Baugruppenträger |
M |
An Position / Steckplatz |
G |
Startadresse der SPS-Karte |
C |
CPU: Name |
Angenommen, Sie haben das folgende Adressenformat eingestellt:
[C<d,0,100,0,O>]//[C<h,1,f,3,O>].[C<d,1,8,2,O>]
Daraus ergeben sich z.B. folgende Adressen der SPS-Anschlüsse mit der Kennung "E" (Eingänge):
E0//001.01
E0//001.02
...
E0//001.08
E0//002.01
...
E100//00f.08
E101//001.01
Besitzt das Adressenformat mehr als einen Adressteil, dann wird beim automatischen Adressieren eine "SPS-Kasten-orientierte" Adressierung durchgeführt, d.h., die Adressen im Kasten beginnen immer mit dem Anfangswert des ersten Adressteils. Bei nur einem Adressteil wird einfach sequentiell durchadressiert.
Adressieren mit Konfigurationswert
Wird im Adressenformat ein Konfigurationswert verwendet und weisen die zu adressierenden Karten einen gültigen und einheitlichen Konfigurationswert auf, dann werden die Adressen - auch über mehrere Karten hinweg - zusammengefasst. Der Zähler wird vom Konfigurationswert (z.B. 25) ausgehend fortlaufend erhöht. Wird der Endwert erreicht (z.B. 25.7), so wird anschließend der mit dem Konfigurationswert angegebene Startwert um eins erhöht und weiter adressiert (neue Adressen z.B. 26.0 ... 26.7 etc.).
Wird im Adressenformat kein Konfigurationswert eingestellt, dann wird die im Dialog SPS-Anschlüsse neu adressieren angegebene Startadresse für das Adressieren berücksichtigt. In diesem Fall werden die Adressen nicht zusammengefasst, und bei jeder Karte startet der Zähler wieder neu (neue Adressen z.B. 25.0, 25.1, 26.0, 26.1 etc.).
Hinweis:
Weisen die zu adressierenden Karten keinen einheitlichen oder einen leeren oder ungültigen Konfigurationswert auf, dann werden die Adressen nicht zusammengefasst. Bei einem leeren oder ungültigen Konfigurationswert wird für das Adressieren die Startadresse aus dem Dialog SPS-Anschlüsse neu adressieren oder die zuletzt benutzte Adresse verwendet.
Sie haben im Schaltplan - z.B. durch eine Kopieraktion - drei SPS-Karten mit den folgenden Adressen eingefügt:
Karte 1, 2 und 3: 25.0, 25.1, 25.2, 25.3
Im Adressenformat verwenden Sie den Konfigurationswert "Startadresse der SPS-Karte". Der Wert der gleichnamigen Eigenschaft ist bei allen drei SPS-Karten "25". Die Bit-Adresse wird nach dem oktalen Zahlensystem aufgebaut und hat den Startwert "0" und den Endwert "7".
Nach dem Adressieren erhalten die Karten die folgenden Adressen:
Karte 1: 25.0, 25.1, 25.2, 25.3
Karte 2: 25.4, 25.5, 25.6, 25.7
Karte 3: 26.0, 26.1, 26.2, 26.3
Da die Bit-Adresse bei der Karte 2 ihren maximalen Wert "7" erreicht hat, wird bei der Karte 3 die Byte-Adresse um eins herauf gezählt, und die Bit-Adresse startet wieder bei "0".
Siehe auch